Steigende Preise in der Industrieversicherung
Newsletter 03-2020
Gastkommentar
Seit mehreren Monaten ist auf lokalen und internationalen Märkten ein Anstieg des Prämienniveaus in der Industrieversicherung zu beobachten. Nach einer nahezu kontinuierlichen Abwärtsbewegung seit 2001 waren die Industriesparten schon seit geraumer Zeit in vielen Unternehmen nicht mehr rentabel! Begonnen hat die Trendumkehr in der Feuerversicherung. Mittlerweile sind sämtliche Sparten der Industrieversicherung (insbesondere Haftpflicht und D&O) erreicht.
Derzeit kommen einige Faktoren zusammen, die den Preisanstieg für den „Rohstoff“ Versicherungsdeckung in der Industrieversicherung weiter ankurbeln:
- Unsicherheit über künftige wirtschaftliche Entwicklungen – hier sind vor allem die ökonomischen Folgen von Covid-19, Kapitalmarkrenditen und die Entwicklung der Zinskurve zu nennen, aber auch die Konsequenzen des BREXIT sind nicht absehbar.
- Signifikante Schadenszahlungen der Versicherungsbranche (Beispiel Veranstaltungen).
- Zusammenschlüsse großer (Führungs-)Versicherer, die zu einer Verknappung von Kapazitäten sowohl am Rückversicherungs- als auch am Erstversicherungsmarkt führen.
Die Folge sind steigende Raten d.h. Erhöhungen bei Prämien und Selbstbehalten gepaart mit notwendigen Anpassungen im Deckungskatalog – auch für nicht-schadensbelastete Polizzen. International wird damit gerechnet, dass diese Dynamik mindestens noch zwei Jahre anhält. Der Abschluss von mehrjährigen Verträgen ist damit derzeit oft schwierig.
Als führender österreichischer Industrieversicherer kennen wir die wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Kunden und der heimischen Wirtschaft und versuchen, auch unter den herrschenden Rahmenbedingungen partnerschaftlich und lösungsorientiert zu agieren.
Ing. Mag. Gerald Netal, MBA, Leitung Firmengeschäft / Head of Corporate Business
Vienna Insurance Group AG Wiener Versicherung Gruppe