Gastkommentar zur Entwicklung der Cyber-Versicherung
Newsletter 3-2022
Gastkommentar
Die Cyber-Versicherung hat in den letzten Jahren viele Änderungen durchlaufen. Zu Beginn war der Deckungsumfang noch recht eingeschränkt, bei hohen Prämien und Selbstbehalten. Ab dem Jahr 2018 hat sich der Deckungsumfang in der Sparte Cyber erheblich erweitert sowie die Prämien massiv reduziert. Zeitgleich haben sich jedoch die Cyber-Angriffe vervielfacht, nicht nur auf große Industrieunternehmen, Ziel wurden auch KMU´s.
Das führte dazu, dass seit dem Jahr 2020 die Sparte Cyber einen sehr schlechten Schadenverlauf aufwies und die Versicherer begannen, die Kapazitäten zu reduzieren sowie die Prämien und Selbstbehalte anzupassen.
Nach zwei Jahren der Konsolidierung sieht es derzeit danach aus, als ob ein gutes Preis-/Leistungsniveau für Cyber-Versicherungen gefunden wurde. Einerseits existiert mittlerweile eine gute Datenlage für Aktuare, andererseits haben viele Unternehmen im großen Stil in die eigene IT-Security investiert – und erfüllen damit die immer strikteren Vorgaben vor Abschluss einer solchen Versicherung.
Cyberkriminelle sind der Absicherung von IT-Systemen von Unternehmen aber immer einen Schritt voraus und es ist daher unmöglich, zukünftige Schadenentwicklungen vorherzusagen.
Folgende Änderungen konnten in den letzten Monaten wahrgenommen werden:
Was die Datensicherheit betrifft, lässt sich der giftige Cocktail derzeit auf folgende Faktoren herunterbrechen: Pandemie und Krieg. Die Pandemie habe einerseits dafür gesorgt, dass Massen von Arbeitnehmern weltweit plötzlich im Home-Office mit sensiblen Firmendaten hantieren. Gleichzeit habe der Krieg in der Ukraine zu einer deutlichen Professionalisierung der Cyberangriffe durch Russland geführt. Früher haben Hacker aus Russland Kreditkartendaten gestohlen, heute ist daraus ein kriminelles Milliardengeschäft der Datenerpressung sowie Angriffe auf kritische Infrastrukturen geworden.
Andreas Danis
Geschäftsführer AssPro managerline GmbH