Wie können Katastrophenschäden optimal gedeckt werden?

Newsletter 3-2024

Die jüngsten Unwetter in Österreich haben erhebliche Zerstörungen hinterlassen. Viele Firmen und Privatpersonen sind mit den Folgen konfrontiert und fragen sich, wer für die entstandenen Schäden aufkommt. Wieviel Betroffene aus staatlichen Katastrophenfonds ersetzt bekommen, obliegt politischen Entscheidungen. Einen Rechtsanspruch auf Schadenersatz gibt es nicht.

Eine Diskussion um eine verpflichtende Versicherung gegen Naturkatastrophen wurde damit neu entfacht. Der Versicherungsverband (VVO) schlägt vor, Naturkatastrophenrisiken verpflichtend an die Feuerversicherung zu koppeln, das heißt, dass die bestehenden Deckungen in der Feuerversicherung um eine Naturkatastrophen-Deckung erweitert werden sollen. Ähnliche Lösungen existieren bereits in Frankreich, Belgien, Spanien oder in der Schweiz.

Beachtenswerte Unterschiede und Gefahren bei: Erdrutsch, Mure und Oberflächenwasser

Aktuell werden ähnlich gelagerte Naturereignisse wie Erdrutsche, Muren und Überschwemmungen unterschiedlich behandelt. Wir bieten einen Überblick.
 

Erdrutsch: Langsam, aber verheerend (Sparte Sturm)

Ein Erdrutsch tritt auf, wenn eine große Masse von Erde, Gestein oder anderen Materialien einen Hang hinunterrutscht. Dies geschieht oft nach intensiven Regenfällen oder Erdbeben, die den Halt des Materials am Hang destabilisieren. Erdrutsche können Häuser, Straßen und andere Infrastrukturen zerstören. Sie verlaufen meist langsam, aber ihre Auswirkungen sind oft verheerend.

Mure: Die schnelle Schlammlawine (Naturkatastrophendeckung)

Eine Mure oder auch Schlammlawine genannt ist eine spezielle Form eines Erdrutsches, bei dem eine Mischung aus Wasser, Erde, Gestein und anderem Material schnell den Hang hinunterfließt. Muren sind häufig schneller und flüssiger als typische Erdrutsche und können über große Distanzen hinweg immense Zerstörung anrichten. Sie treten oft in steilen, gebirgigen Regionen nach starken Regenfällen oder plötzlicher Schneeschmelzen auf.

Oberflächenwasser: Die unterschätzte Gefahr (Naturkatastrophendeckung)

Oberflächenwasser bezieht sich auf Wasser, das direkt über den Boden abfließt, ohne in den Untergrund zu versickern. Dies tritt nach heftigen Regenfällen oder Schneeschmelzen auf, wenn der Boden gesättigt ist und kein weiteres Wasser aufnehmen kann. Oberflächenwasser kann zu Überschwemmungen führen, insbesondere in flachen oder schlecht entwässerten Gebieten. Während es normalerweise weniger zerstörerisch als Erdrutsche oder Muren ist, kann es dennoch erhebliche Schäden an Landwirtschaft, Straßen und Gebäuden verursachen.

Wie können diese Gefahren versichert werden?

Ein Erdrutsch ist in den „Sturm Grundbedingungen“ mitversichert. Die Entschädigungshöhe muss geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Die Ereignisse: Muren und Oberflächenwasser können mit dem Zusatzbaustein „Katastrophendeckung“ mitversichert werden. Aufgrund der gestiegenen Schadensfälle ist die Versicherungssumme begrenzt. Hier ist zu beachten, dass Schäden, die durch eindringendes Grundwasser verursacht werden, nicht gedeckt sind!

Für Fragen zum Themenkomplex Naturkatastrophen stehen Ihnen unsere Kundenbetreuer/innen gerne zur Verfügung.